Die 1BK beim Dialog im Dunkeln
Man fängt den Wert von etwas, was man hat, erst dann zu erkennen oder zu schätzen, wenn man es nicht hat. Wir, die 1BK, haben am Donnerstag, den 24.3. einen Lehrausgang beim ,,Dialog im Dunkeln“ mit Prof. Öllinger-Prinz und Prof. Buzadžić gemacht.
Wir waren für eine Stunde blind und mussten verschiedene Orte erkennen und Aufgaben meistern. Dazu haben wir einen richtigen Blindenstock bekommen und wurden dann in Gruppen von einem blinden Mann durch einen ganz finsteren Keller geführt.
Am Anfang hatte ich sehr große Angst. Man fühlt sich hilflos, weil man wirklich gar nichts sieht. Man weiß nicht, was man machen soll, wo man hingehen soll und noch dazu diese ganze Aufregung. Wir mussten verschiedene Sachen abtasten, spüren oder erhören, um voranzukommen. Das wichtigste war es aber, sich selbst zu vertrauen und sich auch etwas zu trauen.
Als wir fast am Ende der Führung waren, mussten wir in ein Boot einsteigen und sind damit dann gefahren. Zum Schluss sind wir noch in eine richtige Bar gegangen und haben dann mit unserem Führer gesprochen, wie es so ist, blind zu sein. Wir durften ihm sehr viele Fragen stellen, auf die er uns immer gerne eine Antwort gab.
Als wir dann mit der Führung fertig waren und wieder ein wenig Licht gesehen haben, war die Freude mehr als groß. Wir sind alle dem Licht nachgelaufen und die Freude war in dem Moment einfach nur riesig. Wir waren alle so dankbar, dass wir sehen konnten. Ich habe erstmal paar Minuten gebraucht, um zu realisieren, dass ich wirklich alles und jeden sehen kann. Mein Respekt, den ich zu blinden Menschen gegenüber auch davor schon hatte, ist um einiges größer geworden. Blinde Menschen sind so stark. Obwohl sie nichts sehen können, können sie trotzdem immer noch lachen und haben Freude am Leben. So etwas ist wirklich sehr bewundernswert.
Ich bin froh, dass wir diesen Lehrausgang gemacht haben, weil ich jetzt wirklich weiß, wie es ist blind zu sein und ich bin wirklich mehr als nur dankbar, dass ich sehen kann.
Sert Beyza, 1BK