Re-Oil – Die Umweltfreundlichkeit synthetisch hergestellter Fossilstoffe auf dem Prüfstand
Veranstaltung im Rahmen einer Diplomarbeit aus der Klasse 3BL.
Im Rahmen Ihrer Diplomarbeit organisierten Mirjana Jovanovic und Ivan Stipic aus der Klasse 3BL am 4. Dezember 2018 eine Veranstaltung an der BHAK und BHAS Wien 10, zu der sie externe ExpertInnen als Gastvortragende einluden. Diese referierten innerhalb von jeweils 30 Minuten zum Thema der Diplomarbeit: „Re-Oil – Die Umweltfreundlichkeit synthetisch hergestellter Fossilstoffe auf dem Prüfstand“. Weiters nahmen an der Veranstaltung auch Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 2AL, 3AL, 3BL, 3DK und 4BK teil, die sich in ihrem naturwissenschaftlichen Unterricht ebenfalls intensiv mit den Themen Recycling und Plastik befassen. Alle erwarteten mit enormer Spannung die Vorträge der beiden ReferentInnen – DDI Wolfgang Hofer und Mag. Gudrun Stranner.
DDI Wolfgang Hofer und Mag. Gudrun Stranner sind unsere ProjektauftraggeberInnen. Herrn DDI Hofer lernte die Klasse 3BL im Rahmen des Projekts „Wirtschaft-Zeitung-Jugend“ während eines Lehrausgangs nach Mannswörth kennen.
Den Anfang machte Frau Mag. Gudrun Stranner, die im Umweltbundesamt für Mobilität und Lärm zuständig ist. Sie sprach über Emissionen aus dem Straßenverkehr und über die Strategien zur Dekarbonisierung. Ihr Impulsreferat wurde mit zahlreichen Statistiken untermauert, sodass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler eine bessere Vorstellung hinsichtlich der Situation in Österreich aufbauen konnten.
Unser zweiter Gast war Herr DDI Wolfgang Hofer von der OMV. Er referierte über Innovationsansätze der OMV sowie über das von ihm geleitete Re-Oil Projekt. In der Re-Oil-Pilotanlage in der Raffinerie Schwechat wird aus recyceltem Plastikabfall Rohöl gewonnen.
Um Rohöl zu gewinnen ist laut der wissenschaftlichen Forschung erforderlich, lang- und mittelkettige Wasserstoffe in kurzkettige zu spalten. Herr DDI Hofer, setzte sich das Ziel, den Kunststoffabfall mit den Kennzeichnungen PE-HD 02, PE-LD 03, PP 05, PS 6 zu verringern, um damit die Umwelt vor übermäßigem Kunststoffabfall zu schützen. Zurzeit werden in der Anlage nur Kunststoffe, die die oben genannten Kennzeichnungen aufweisen, recycelt. PET-Flaschen werden beispielsweise nicht aufbereitet, weil es bereits bewährte PET2PET-Verfahren gibt. Pro Jahr werden in der Raffinerie um die 550.000 Tonnen Kunststoff zu Rohöl umgewandelt. Dieses Verfahren reduziert den Bedarf an fossilen Ressourcen für die Kunststoffherstellung. Um das Projekt zu verwirklichen, suchte sich der Projektleiter DDI Hofer Wissenschafter, Investoren, Lieferanten und Partner, mit denen er den Traum von recyceltem Öl verwirklichen konnte. Das Projekt wird von der Montanuniversität Leoben, von der TU Wien und von der Johannes-Kepler-Universität Linz ständig wissenschaftlich begleitet. Den Kunststoff bezieht die OMV von einem Kunststoffabfalllieferanten, der in der Nähe der Raffinerie seinen Sitz hat. In der Zukunft will der Projektleiter weitere Lieferanten an Bord holen. Das Verfahren wird im Moment nur in Schwechat erprobt. Bewährt sich dieses Verfahren, will die OMV weitere Pilotanlagen an internationalen Standorten errichten. 2018 hat die OMV den ersten Scale-up-Schritt des Forschungsprojekts gesetzt und die erste Pilotanlage in Betrieb genommen.
Am Ende des jeweiligen Vortrags stellten die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer zahlreiche interessante Fragen, welche in der Runde diskutiert wurden. Besonders viele Fragen stellte Prof. Bernhard Weikmann, unser Biologieexperte.
Abschließend ist zu vermerken, dass wir am Ende der Veranstaltung noch kleine Geschenke als Dankeschön übergaben: An Frau Prof. Fertala, die uns bei der Vorbereitung unterstützte, und an unsere Gäste für den Besuch an der BHAK Wien 10 und für die vielen wertvollen Informationen.
Kontakt: Mjovanovic@bhakwien10.at.